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Nasensprayabhängigkeit ist die Geißel der Neuzeit. John Bramwell von I Am Kloot kann ein Lied davon singen, bzw. bereits mehrere Alben.

Diese feine nasale zerbrechliche Stimme empfängt den Hörer auch auf dem neuesten Album und das gleich jeglichen Popvorwürfen trotzend mit dem etwas verstörenden 3/4tel-Takter „One Man Brawl“. Erinnerungen werden wach an die bislang beste Platte aus dem Jahr 2002, dem selbst betitelten zweiten Longplayer der Band aus Manchester: „Cuckoo“ nahm einen damals auch mit auf eine ungewisse Reise durch Verzweifelung und Zerissenheit („Miles and Miles of Empty Space“). Nach diesem leicht verstörenden Opener begegnet einem zunächst die Leichtfüßigkeit in Person, „Chapernoned“ tänzelt akustisch vor sich hin, bevor es sich langsam immer pompöser vergrößert und bei Minute 5 schließlich aus voller epischer Breite immer wieder in sich zusammenfällt. Ein fulminanter bzw. interessanter Start. Aber wo bleibt das 2008er „Over My Shoulder“? Können wir ein bißchen Pop bitte haben?

Wir können. Es dauert nicht lange. Bereits „Ferris Wheels“ bietet Straightness, ein gedankenverlorener Jogger, der nicht so genau weiß wo er hinläuft, aber dabei trotzdem die Seele streichelt. Die schönsten Momente hat Moolah Rouge dann in der Mitte des Albums. Die kleine Nachtmusik „Hey Little Bird“ bietet die perfekte Bühne für Bramwells einzigartige Stimme. Die dezente Instrumentation und die herzige Traurigkeit von „Down At The Front“ unterstreichen die echte Stärke von I Am Kloot. Es ist weniger ein Song, sondern viel mehr ein Statement, ein Gefühl, das I Am Kloot vermitteln. Auch wenn das neue Album nicht die großen Hits bereithält: In jedem Ton klingt das Material authentisch. Und das macht es so liebenswert. Ach. Und das Konzert soll auch toll gewesen sein.

7/10

Das komplette Album als Stream
Interview mit John Bramwell
I Am Kloot – Offizielle Webpage

Als kleine Entschuldigung für die Verlegung von vier Shows von Winter 2007 auf den Frühling 2008, spendieren I Am Kloot den umsonsten, wenn auch klanglich etwas eingeschränkten Besuch ihres Sets. Dankeschön. Bitteschön:

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