Gerade rechtzeitig vorm CRAZYDANCE IM EDELWEISS: Der neue Spreewellen-Sampler – Ausgabe Juli 09.
Und er startet mit Norwegen und einer Band, die sich vaterlandsironisch Absent Elk nennt. Aber ihre Musik ist spannender als ihr Name lustig ist. Zum Glück. „Cannibals“ ist ein ganz vortrefflicher Opener. In zurückgelehntester Art und Weise und Kookesker Nasalintonation stürzen sich die fünf Freunde mit ordentlich Schwung in die Kompilation.
Ganz klassisch in bester und vor allem gut gelaunter Indierockmanier geht es denn auch weiter – und zwar mit den Former Child Stars. Unter „klingt wie“ bitte Kaiser Chiefs eintragen. Nach den beiden Newcomern wird die Staffeln dann an Mando Diao, Maximo Park und Kilian (immerhin auch schon das zweite Mal) übergeben. Dazwischen drängeln sich die Living Things – hat man auch schon mal gehört. „Oxygen“ überzeugt durch eine völlig ernst gemeinte Powerrock-Hookline.
Und sonst? Richtig. Kasabian lassen es 2009 wieder scheppern. Ihr Albumopener „Underdog“ klingt null neu aber krass kraftvoll. Da wird auf Teufel kommt raus in großen breitbeinigen Schritten herumgetrampelt, dass kaum noch was wächst. Bis auf die Sounds. „4 Songs & A Fight“ kommt aus ihrem sehr empfehlenswerten „Crossing Th Rubicon“-Album und bildet die Brücke zur Gaga-Elektronik-Nische, die es relativ verlässlich auf den letzten Spreewellen immer gegeben hat.
Darin: Discovery, Esser, und ein sehr eng anliegender Remix von Passion Pits „Sleepyhead“ (hier geht’s zum Download). Und die beiden Frauenbands, denen die Spex diesen Monat ein Feature spendierte: Little Boots (Spreewelle-Hörer kennen die schon längst) und La Roux.
Zum Auslaufen gibts auf der ersten Seite dann Entspannung. Zunächst das auch textlich sehr schöne „We are very busy people“ von den Limousines und dann aber wird ohne Rücksicht auf verluste, das Cabriodeck geöffnet. Jason Mraz darf seine über vier Jahre alte Nummer „The Remedy“ trällern. Weil Sommer ist. Und weil auch The Script und – ja – sogar A-ha (und zwar hiermit) ganz am Ende die CD 1 schönpoppen dürfen.
Die Seite zwei beginnt mit dem trotz seiner Bonoesken Weltretterschwafeleien musikalisch ziemlich unfehlbaren Max Herre. Der bringt im September nach fast fünf Jahren mal wieder eine neue Platte raus. Vorab gibt es beim ihm direkt zum Download das reduziert-schmuke „Blick Nach Vorn“.
6pm war schon im Juni dabei – mit dem eh schon guten „Format U“. Im Juli fand ich dann das begnadete Jose Gonzales-Cover „Down The Line“. Es gehört zum ganz engen Kreis der aktuellen Lieblingslieder und könnte auch von Bedeutung in der Jahresendabrechnung sein. den Youtube-Kommentaren ihrer anderen Singles nach zu Urteilen, kommen die aus Spanien. Und man muss sie sich merken.
In den Zwischengängen wird auf der zweiten Seite kalorienbewußtes serviert. Da gibts die Happy Gitarre von den Dodos und das „Happy Banjo“ von den Dark Men.
Weitere Sternminuten für den wolkenlosen Sommerhimmel kommen von Whitley, Chris Garneau, Regina Spector und den Great Lake Swimmers.
An der letzten Asche der Nacht schließlich wärmt sich ein zu Tode betrübter Mark Oliver Everett. Seine Eels haben ein neues Album. Eine Nachricht, die nicht jedem gefällt. Und gerade „The Longing“ ist so archetypisch für die Grabenkämpfe, die man über Mr. E austragen könnte. Aber es ist so schön. Und hat so sehr das letzte Wort verdient.
Wenn, ja, wenn nicht Michael Jackson tot wäre. Ihm zu Ehren – und damit ist das Thema auf Spreewelle auch abgearbeitet – gibt es die sehr ergreifende James Morisson – Version von „Man In The Mirror“.
CD 1: Absent Elk – Cannibals Former Child Stars – You’re So Different Mando Diao – Maybe just Sad Living Things – Oxygen Maximo Park – Roller Disco Dreams Kilians – The Lights Went Off Kasabian – Underdog The Sounds – 4 Songs & A Fight Little Boots feat Philip Oakey – Symmetry Passion Pit – Sleepyhead (Starsmith Remix ft Ellie Goulding) Discovery – Swing Tree Esser – Headlock La Roux – In For The Kill Jack Penate – Be The One Lily Allen – Not Fair The Limousines – Very Busy People Jason Mraz – The Remedy (I Won’t Worry) A-ha – Foot Of The Mountain The Script – Before The Worst Until June – The Man Who Lost His Soul |
CD 2: Max Herre – Blick Nach Vorn 6pm – Down The Line Colour of Clouds – The Look Dark Mean – Happy Banjo Dodos – Fables Maximo Park – I Haven’t Seen Her In Ages Jack Peñate – Pull My Hearth Away The Script – If You See Kay We Make Music – Out of Your Pocket Whitley – More Than Life Chris Garneau – Hands On The Radio Regina Spector – Eet Blitzen Trapper – Black River Killer Great Lake Swimmers – Stealing Tomorrow Kings Of Convenience – Mrs Cold Noah and The Whale – The First Days of Spring Eels – The Longing James Morisson – Man In The Mirror |
Photo-Credit: Charly