Die Vorfreude hielt sich in Grenzen bei der Ankündigung, dass Mando Diao in diesem Frühjar ihr viertes Studioalbum veröffentlichten. Schon wieder, denkt man. Kam nicht „Never Seen the Light of Day“ schon viel viel zu schnell? Und war dieses Album nicht grundsätzlich enttäuschend? Vor allem weil es so gehetzt nachgelegt wurde nach dem eh schon hecktischen „Ode to Ochrasy“? Das Debut „Bring ‚Em In“ und der Nachfolger „Hurricane Bar“
waren echte Lieblingsplatten, die Schweden gehörten zu den Headlinern der 2004-2006er Phase, in der wöchentlich immer neue Bands mir haarsträubender Dringlichkeit in den Vordergrund drängten. Mando Diao war für mich eine der ersten Bands, die es übertrieben und ihren ratzfatz aufglühenden Stern zu schnell wieder implodieren ließen.
Und dann erreicht uns dieser Tage der Vorbote von „Give Me Fire“, der am 13. Februar erscheinenden LP. Hm. Und ein scheinbar abgeschlossenes Kapitel muss ggf. noch mal weitergeschrieben werden. Denn „Dance With Somebody“ klingt wie eine Befreiung. Und gänzlich anders als das, was Mando Diao sich noch mit ihrem letzten Longplayer zurechtkompniert hatten. Ein waghalsiges Tempo. Ein Four-To-The-Flour-Beat, ein zuckelndes Bassriff und eine ansonsten minimalistisch-gradlinige Produktion. Und ein Refrain, der seinen Namen verdient.
Natürlich kann man die Nase rümpfen ob der Eckenlosigkeit. Aber dafür ist es rund. So einfach ist das. Dass dicke Menschen im Video lustig tanzen: Geschenkt. Es handelt sich hierbei wohl um einen neuen Trend der rockigeren Indie-Bands: Weniger Dreck in der Produktion, bessere Bezahlung für den Hookline-Erfinder. Das kann noch hinten losgehen (wie unlängst völlig unsäglich bei den Killers). Es kann aber auch, wie unlängst bei den Kings Of Leons und jetzt wieder hier: Nach vorne losgehen.
Mando Diao – Dance With Somebody (Excklusive EP)
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